Weickerts Hof

„Pferde berühren die Seele“

Reiten und der Umgang mit Pferden wirkt heilsam auf Körper, Geist und Seele.

Gemeinsam mit meinen Pferden begleite ich Dich auf deinem individuellen Weg. Alle wichtigen Informationen findest du in den FAQ.

Reittherapie – FAQ

Was ist Reittherapie?

Die Reittherapie ist eine Kategorie der tiergestützten Intervention mit dem Medium Pferd. Hierbei haben die Eigenschaften eines Pferdes eine positive Einwirkung auf kognitive, körperliche und soziale Faktoren. Bei Patienten mit körperlichen, seelischen oder geistigen Störungen, werden Elemente aus den Bereichen Physiotherapie, Psychologie und Pädagogik genutzt.

Bei meiner pferdegestützten Therapie lege ich meine Schwerpunkte auf folgende Bereiche:

  • Pferdegestützte Physiotherapie = Hippotherapie
  • Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd
  • Pferdegestütztes Coaching
  • Achtsamkeitstraining mit dem Pferd


Die therapeutische Arbeit am und mit dem Pferd ist für verschiedenste Belange ein ganzheitliches Therapieangebot in der Natur. Die Pferde als Co-Therapeuten besitzen ein besonders Wesen und damit die Fähigkeit, unsere Seele zu berühren und unsere Stärken zu fördern. Es geht demnach nicht nur um das Reiten, sondern vor allem um die Begegnung zwischen Mensch und Pferd, ungeachtet psychischer oder physischer Gegebenheiten.

Die Begegnung mit dem Lebewesen Pferd, seine Rückmeldung und natürlich auch die körperliche Bewegung mit und auf dem Pferd unterstützt und aktiviert die Selbstheilungskräfte.

Letztendlich ist die pferdegestützte Therapie für jeden geeignet. Diese Therapieform ist sowohl für körperlich und/oder geistig behinderte Menschen als auch für verhaltensauffällige, entwicklungsverzögerte oder psychisch erkrankte KlientInnen. Oder einfach mal eine Auszeit vom schnelllebigen Alltag, der Kontakt zum Tier, es umsorgen, sich tragen lassen, ohne dabei in irgendeiner Form bewertet zu werden, ist für Reittherapie geeignet. Dennoch zur Orientierung eine grobe Aufzählung:

Jeglicher Förderbedarf:

  • körperliche, geistige und/oder seelische Beeinträchtigungen
  • Chronischen Krankheiten
  • Kinder mit Entwicklungsverzögerungen (geistig und motorisch)
  • Hyperkinetische Störung (ADHS)
  • sozial unsichere, ängstliche Kinder im Vorschul- und Grundschulalter
  • Konzentrationsprobleme
  • Verlustverarbeitung
  • Neurophysiologische Erkrankungen:
    • Hypertone Symptome (Spastik, Rigor, Dystonie)
    • Hypotone Symptome (reduzierter Tonus bis zur Atonie, Dystonie)
    • Hyperkinesen/ Dyskinesen (Athetosen, Tremor, Myoklonie)
    • Ataxien (Asynergie, Dysmetrie)
    • Hypokinesen (Akinese, Bradykinese)
    • Cerebralparese
    • Hemiparese

In manchen Fällen bitte ich um eine ärztliche Unbedenklichkeitsbescheinigung.

Nein. Es ist kein klassischer Reitunterricht. Es geht beim therapeutischen Reiten nicht um das Erlernen reiterlicher Fähigkeiten, sondern um die positiven Auswirkungen, die das Pferd auf den Menschen ausüben kann, um therapeutische Ziele zu erreichen. Reittherapie ist eine Form der pferdegestützten bzw. tiergestützten Therapie. Es geht also um so viel mehr, als nur ein Pferd zu reiten.

In meiner Therapie dürfen die KlientInnen auch den grundlegenden Umgang mit dem Pferd lernen. Das Lesen der Körpersprache, das Versorgen der Pferde, auch das Kuscheln und Putzen und vieles mehr. Es kann aber natürlich häufig ein schöner Nebeneffekt sein, dass erste reiterliche Fähigkeiten erworben werden, aber nicht primär. Nicht jede Therapiestunde findet auf dem Pferd statt.

Die pferdegestützten Interventionen werden individuell auf die KlientInnen angepasst. Die Ziele sind äußerst unterschiedlich. Im Vordergrund stehen das Lernen und Erleben, danach werden je nach Anliegen und Zielsetzung andere Maßnahmen ergriffen. Dafür hat die Reittherapie verschiedenste Therapieansätze.

Die Reittherapie wirkt physiotherapeutisch besonders auf die:

  • Tonusregulierung
  • Verbesserung von Gleichgewicht und Koordination
  • funktionelle Mobilisation von Gelenken
  • myofasziale Stabilisierung durch Bewegungsimpulse
  • Mobilisation der Organe im Brust- und Bauchraum, dadurch Verbesserung der Lungenfunktion durch Durchblutungssteigerung und Sekretolyse
  • Stabilisierung und Training des Rumpfes
  • Förderung der Motivation und der Selbstwertschätzung


Die Reittherapie bietet eine ganzheitlichere und umfangreichere Behandlungsmöglichkeit als eine herkömmliche Therapie, vor allem da sie in einem natürlichen und entspannten Umfeld stattfinden kann.

Zudem werden in der Reittherapie auch andere Teilbereiche der tiergestützten Intervention gefördert:

  • Körperwahrnehmung durch Bewegungsrhythmus des Pferdes
  • Nähe zum Tier aufbauen und aushalten
  • Verantwortung übernehmen für sich und jemand anderen
  • Förderung der Geduldfähigkeit
  • Emotionen benennen durch ehrliches und direktes Spiegeln des Pferdes
  • Sozialverhalten
  • Vertrauensaufbau
  • Wertschätzung
  • Förderung von Konzentration und Ausdauer
  • Förderung der Fokussierung
  • Abbau von Ängsten
  • Impulskontrolle
  • etc.

Ich arbeite nur mit Ponys mit einem Stockmaß (Größe) von 1,40 m und 1,45 m.

Sie sind keine Gewichtsträger, deshalb liegt das Maximalgewicht des Klienten je nach körperlicher Verfassung bei ca 60 -70 kg. Es ist aber immer möglich auch vom Boden aus zu arbeiten und die Richtung pferdegestützten Coachings einzuschlagen. Auch dies ist Teil der pferdegestützten Therapie und birgt großartige Möglichkeiten.

Wir haben auf unserem Hof keine Reithalle. Bei leichtem Regen findet die Therapie bewusst statt, um flexible Lösungsstrategien zu entwickeln, ein Verantwortungsbewusstsein dem Tier gegenüber aufzubauen und unabhängiger von äußeren Faktoren zu werden.

Sollte es stürmen und zu Starkregen kommen, kann die Einheit abgewandelt unter Dach im Stall oder Innenräume z.B. der Scheune stattfinden. Hier können wir theoretische Inhalte über das Pferd lernen, themenbezogen basteln oder lernen, wie das Futter des Pferdes hergestellt wird und aus welchen Teilen es besteht.

Wenn es im Sommer zu heiß ist, können wir uns im Schatten oder bei Wasserspielen mit den Pferden abkühlen.

Prinzipiell besteht Helmpflicht. Bei Voltigiereinheiten oder in Ausnahmefällen bei bestimmten Krankheitsbildern kann davon abgesehen werden. Ich habe verschiedene Helmgrößen vor Ort, ein eigener ist nicht nötig, kann aber natürlich gerne mitgebracht werden.

Der Klient braucht IMMER festes, geschlossenes Schuhwerk, auch im Sommer. Im Umgang mit dem Pferd ist das zwingend notwendig. Ansonsten passende und flexible Kleidung.

Unter bestimmten Bedingungen kann die Begleitperson in die Therapie mit einbezogen werden oder zusehen. Jedoch gilt es, die Ablenkung für die Kinder auf ein Minimum zu reduzieren, damit sie sich vollständig und entspannt auf das Setting konzentrieren und einlassen können. Deshalb wird meist darum gebeten, für die Zeit der Therapie das Grundstück zu verlassen oder zumindest außer Sichtweite zu gehen.

Letztendlich sind viele der genannten Punkte eine Einzelfallentscheidung und gilt nicht automatisch für jeden gleich. Die Klienten und Patienten sind absolut unterschiedlich und können verschiedene Krankheitsbilder haben. Es gibt keine Pauschallösungen, sondern ich suche individuell angepasste Lösungswege.

In erster Linie ist die Reittherapie eine Einzeltherapie und richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche. Wenn das Setting passt, sind auch Therapieeinheiten zu zweit möglich. Für Erwachsene gibt es die Möglichkeit eines pferdegestützten Coachings, welches ebenfalls großartige Möglichkeiten und Zielsetzungen im Umgang mit dem Pferd mit sich bringt.

Zu Beginn führen wir gemeinsam ein Erstgespräch zum Kennenlernen und haben Erstkontakt mit den Pferden. In diesem ausführlichen Anamnese- bzw. Therapiekonzept-Gespräch wird außerdem beraten, was Schwerpunkte der Therapie sein könnten.

Besonders wichtige Punkte hierbei sind z.B.: 

  • die Krankheitsgeschichte/ Vorgeschichte
  • bisherige Entwicklungsschritte
  • bisherige bzw. derzeitige andere Therapien? Gibt es körperliche oder geistige Einschränkungen?
  • Gibt es Allergien?
  • Was ist die mögliche Zielsetzung? Was soll sich verändern?
  • Was sind die größten Wünsche? Was bereitet Spaß?
  • Was soll auf jeden Fall vermieden werden?
  • etc.


Wir setzen gemeinsam die individuellen Schwerpunkte und formulieren Nah- und Fernziele, sowie den Weg, den wir gemeinsam gehen, um diesen Zielen näher zu kommen.

Eine Therapiestunde dauert 60 Minuten, nach Absprache auch 30 min möglich, und sollte über mindestens einem halben Jahr regelmäßig stattfinden.

Ich verfüge über keinen Lifter, sondern setze eine kleine Aufstiegshilfe ein. Rollstuhl und Rollator sollte dennoch kein Problem sein, in diesen Fällen kann ich mit dem Pferd auch vom Boden aus arbeiten oder mit einer Assistenzperson eine/n KlientenIn hochheben.